Wir haben am Mittwoch den 28.4.21 die Stadträtinnen Julia Schmitt-Thiel (JST) und Julia Schönfeld-Knor (JSK) interviewt. Julia Schmitt-Thiel ist stellvertretende Fachsprecherin für Europapolitik.
Was machen Sie gegen zu hohe Mieten in München?
JST: Das sind ja erwachsene Fragen, aber ihr kennt das Problem sicher über eure Eltern. Also, in München ziehen immer mehr Menschen zu und suchen eine Wohnung, aber auch Menschen, denen ihre Wohnung zu teuer geworden ist, weil die Mieten steigen. Es werden mehr Wohnungen gebraucht als neue gebaut werden. Wir versuchen also, daß mehr Wohnungen gebaut werden. Das geht aber nicht so schnell und die Stadt kann das allein nicht leisten, sondern nur fördern. Es braucht also zusätzlich Erhaltungssatzungen und Gebietsschutzgesetze, dass die Mieten nicht beliebig erhöht werden können. Solche Gesetze können wir als Stadtrat aber gar nicht erlassen, die müssen vom Land und im Bund (also in Berlin) beschlossen werden.
Julia Schönfeld-Knor (links) und Julia Schmitt-Thiel (rechts)
Wie spontan müssen sie sein?
JST: Wir brauchen einen langen Atem, weil es von einem Beschluß (z.B. für die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebiets oder den Bau eines Schulzentrums) bis zur Realisierung oft lange dauert, da vergehen manchmal Jahre. Da seid ihr oft schon nicht mehr in der Schule.
JSK: Andererseits, wenn es um eine Debatte geht, sagen wir im Stadtrat oder auf einer Bürgerversammlung, dann muss man schon spontan sein und spontan reagieren können auf Argumente, die von den anderen Gesprächspartnern kommen.
Warum sind sie in die SPD eingetreten?
JSK: Weil ich wollte, dass es in der Politik gerecht zugeht, dass ein Ausgleich hergestellt wird zwischen arm und reich, dass die Leute sich ihre Wohnung leisten können – und da erschien mir die SPD die richtige Partei dafür.
JST: Ich bin erst kurz in der Partei und habe diese gewählt, weil es mir wichtig ist, den Umweltschutz in den Vordergrund zu stellen und dass es zwischen den Menschen gerecht zu geht bei der Verteilung von Lebenschancen.
Ist ihre Arbeit in der Coronazeit stressiger geworden?
JST: Neben persönlichen Dingen, wie langes Sitzen am Computer, laut und verständlich reden mit Maske, in der Arbeit die Beachtung aller Vorschriften und Hygieneregeln, ist sehr anstrengend. Und im Stadtrat auch, weil die direkten Kontakte fehlen. Dasselbe gilt in unseren Kulturhäusern, die wir leiten, weil alle Veranstaltungen oder Ausstellungen nur beschränkt oder gar nicht durchgeführt werden können.
Wie haben sie die Zeit während den Schließungen
wegen Corona genutzt?
JST: Im Stadtrat haben wir ganz normal weitergearbeitet, so ähnlich wie ihr hier eben auch, meist über Videokonferenzen oder Telefongespräche. Die Ausschusssitzungen und Vollversammlungen des Stadtrats sind jetzt in großen Sälen, entweder im Hofbräuhaus oder in der Pferdearena, um die Abstände einhalten zu können. Der Kontakt zu den Bürgern fehlt uns sehr. Aber alle Entscheidungen im Stadtrat müssen in Präsenz getroffen werden, das können wir nicht per Videoabstimmung machen.
Haben sie noch einen anderen Job?
JST: Neben der Arbeit im Stadtrat, die ein Ehrenamt ist, leiten wir beide noch ein Kulturbürgerhaus. Ich in Freimann die Mohrvilla und Frau Schönfeld-Knor in Moosach das Pelkoven-Schlössl. Neben der Stadtratsarbeit ist das ganz schön herausfordernd. Wir machen dort Stadtteilkultur, d.h. viele Programme für Kinder, Erwachsene und auch Senioren. Gottseidank können wir dort vieles im Garten machen.
Seit wann sind sie Stadträtin und was für Aufgaben
haben sie?
JST: Ich bin jetzt seit fast einem Jahr dabei. Das ist ein Wechselbad der Gefühle, einerseits das Beste was mir passieren konnte und dann gibt es Dinge, dass man sich fragt, was mache ich hier eigentlich.
JSK: Und ich bin schon sieben Jahre dabei und vorher war ich schon einige Jahre im Bezirksausschuss. Man muss diese Arbeit gerne machen, sonst geht das nicht, es ist anstrengend und aufregend zugleich.
JST: Neben der stellvertretenden Sprecherin für Europathemen arbeite ich im Ausschuss für Umweltthemen, für Wirtschaft und Bauen und dann für Personal und Verwaltung, München hat ja fast 40.000 Mitarbeiter.
Können sie alle Papiere und Sitzungsvorlagen lesen?
JST: Nein, alle schafft man nicht. Aber wenn man Sprecherin ist, muss man tatsächlich alles lesen. Sonst verlässt man sich auf seine Kollegen und liest die Zusammenfassung auf der ersten Seite.
Wenn sie an der Stadt München etwas ändern könnten,
was wäre das?
JST: Ja, da gibt es viele Baustellen. Aber vor allem würde ich mich für mehr Grün und Bäume einsetzen, damit es mehr Plätze zum Erholen und Spielen gibt. Beim Bau eines neuen Hauses muss man auch für Parkplätze sorgen. Genauso sollte man statt einem Parkplatz auch das Pflanzen eines Baumes vorschreiben.
Dieses Interview war sehr interessant.
Es gab noch viele weitere Fragen und Antworten, die wir leider aus Platzgründen nicht weiter ausführen können.
Ein Text von Hollie, Lotta, Violetta, Jana und Moritz
Wir haben am Mittwoch den 28.4.21 die Stadträtinnen Julia Schmitt-Thiel (JST) und Julia Schönfeld-Knor (JSK) interviewt. Julia Schmitt-Thiel ist stellvertretende Fachsprecherin für Europapolitik.
Was machen Sie gegen zu hohe Mieten in München?
JST: Das sind ja erwachsene Fragen, aber ihr kennt das Problem sicher über eure Eltern. Also, in München ziehen immer mehr Menschen zu und suchen eine Wohnung, aber auch Menschen, denen ihre Wohnung zu teuer geworden ist, weil die Mieten steigen. Es werden mehr Wohnungen gebraucht als neue gebaut werden. Wir versuchen also, daß mehr Wohnungen gebaut werden. Das geht aber nicht so schnell und die Stadt kann das allein nicht leisten, sondern nur fördern. Es braucht also zusätzlich Erhaltungssatzungen und Gebietsschutzgesetze, dass die Mieten nicht beliebig erhöht werden können. Solche Gesetze können wir als Stadtrat aber gar nicht erlassen, die müssen vom Land und im Bund (also in Berlin) beschlossen werden.
Julia Schönfeld-Knor (links) und Julia Schmitt-Thiel (rechts)
Wie spontan müssen sie sein?
JST: Wir brauchen einen langen Atem, weil es von einem Beschluß (z.B. für die Ausweisung eines neuen Wohnbaugebiets oder den Bau eines Schulzentrums) bis zur Realisierung oft lange dauert, da vergehen manchmal Jahre. Da seid ihr oft schon nicht mehr in der Schule.
JSK: Andererseits, wenn es um eine Debatte geht, sagen wir im Stadtrat oder auf einer Bürgerversammlung, dann muss man schon spontan sein und spontan reagieren können auf Argumente, die von den anderen Gesprächspartnern kommen.
Warum sind sie in die SPD eingetreten?
JSK: Weil ich wollte, dass es in der Politik gerecht zugeht, dass ein Ausgleich hergestellt wird zwischen arm und reich, dass die Leute sich ihre Wohnung leisten können – und da erschien mir die SPD die richtige Partei dafür.
JST: Ich bin erst kurz in der Partei und habe diese gewählt, weil es mir wichtig ist, den Umweltschutz in den Vordergrund zu stellen und dass es zwischen den Menschen gerecht zu geht bei der Verteilung von Lebenschancen.
Ist ihre Arbeit in der Coronazeit stressiger geworden?
JST: Neben persönlichen Dingen, wie langes Sitzen am Computer, laut und verständlich reden mit Maske, in der Arbeit die Beachtung aller Vorschriften und Hygieneregeln, ist sehr anstrengend. Und im Stadtrat auch, weil die direkten Kontakte fehlen. Dasselbe gilt in unseren Kulturhäusern, die wir leiten, weil alle Veranstaltungen oder Ausstellungen nur beschränkt oder gar nicht durchgeführt werden können.
Wie haben sie die Zeit während den Schließungen wegen Corona genutzt?
JST: Im Stadtrat haben wir ganz normal weitergearbeitet, so ähnlich wie ihr hier eben auch, meist über Videokonferenzen oder Telefongespräche. Die Ausschusssitzungen und Vollversammlungen des Stadtrats sind jetzt in großen Sälen, entweder im Hofbräuhaus oder in der Pferdearena, um die Abstände einhalten zu können. Der Kontakt zu den Bürgern fehlt uns sehr. Aber alle Entscheidungen im Stadtrat müssen in Präsenz getroffen werden, das können wir nicht per Videoabstimmung machen.
Haben sie noch einen anderen Job?
JST: Neben der Arbeit im Stadtrat, die ein Ehrenamt ist, leiten wir beide noch ein Kulturbürgerhaus. Ich in Freimann die Mohrvilla und Frau Schönfeld-Knor in Moosach das Pelkoven-Schlössl. Neben der Stadtratsarbeit ist das ganz schön herausfordernd. Wir machen dort Stadtteilkultur, d.h. viele Programme für Kinder, Erwachsene und auch Senioren. Gottseidank können wir dort vieles im Garten machen.
Seit wann sind sie Stadträtin und was für Aufgaben haben sie?
JST: Ich bin jetzt seit fast einem Jahr dabei. Das ist ein Wechselbad der Gefühle, einerseits das Beste was mir passieren konnte und dann gibt es Dinge, dass man sich fragt, was mache ich hier eigentlich.
JSK: Und ich bin schon sieben Jahre dabei und vorher war ich schon einige Jahre im Bezirksausschuss. Man muss diese Arbeit gerne machen, sonst geht das nicht, es ist anstrengend und aufregend zugleich.
JST: Neben der stellvertretenden Sprecherin für Europathemen arbeite ich im Ausschuss für Umweltthemen, für Wirtschaft und Bauen und dann für Personal und Verwaltung, München hat ja fast 40.000 Mitarbeiter.
Können sie alle Papiere und Sitzungsvorlagen lesen?
JST: Nein, alle schafft man nicht. Aber wenn man Sprecherin ist, muss man tatsächlich alles lesen. Sonst verlässt man sich auf seine Kollegen und liest die Zusammenfassung auf der ersten Seite.
Wenn sie an der Stadt München etwas ändern könnten, was wäre das?
JST: Ja, da gibt es viele Baustellen. Aber vor allem würde ich mich für mehr Grün und Bäume einsetzen, damit es mehr Plätze zum Erholen und Spielen gibt. Beim Bau eines neuen Hauses muss man auch für Parkplätze sorgen. Genauso sollte man statt einem Parkplatz auch das Pflanzen eines Baumes vorschreiben.
Dieses Interview war sehr interessant.
Es gab noch viele weitere Fragen und Antworten, die wir leider aus Platzgründen nicht weiter ausführen können.
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Trepp auf Trepp ab ist ein Projekt von Kultur & Spielraum e.V., im Auftrag der Landeshauptstadt München / Sozialreferat / Stadtjugendamt in Kooperation mit der Rathausverwaltung
Kontakt:
Kultur & Spielraum e.V.
Ursulastraße 5, 80802 München
info@kulturundspielraum.de
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